Niger

Schulen der zweiten Chance

© Tagaza Djibo

Zwischen 2017 und 2020

914

Kinder und Jugendliche erhielten eine qualitativ hochwertige Grundschulbildung

440

Schüler*innen haben ihr Studium oder ihre Berufsausbildung fortgesetzt

12

Lehrer*innen wurden in aktiver Pädagogik ausgebildet

Unsere Wirkung

In Niger gehen vier von zehn Mädchen und drei von zehn Jungen nicht zur Schule. Die meisten Kinder wachsen in von Armut und Unsicherheit geprägten Gemeinschaften auf. Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt sind alltäglich. Insbesondere Mädchen und junge Frauen sind mit vielen Einschränkungen und Zwängen konfrontiert: 76 % von ihnen werden verheiratet, bevor sie 18 Jahre alt sind, und 36 % der 15- bis 19-Jährigen sind schwanger oder haben bereits entbunden. Lesen und schreiben können nur 26,9 %, bei den Jungen sind es 50,2 %.

Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für Schulabbrecher/innen

Die Schulen der zweiten Chance, die von Enfants du Monde unterstützt und in enger Zusammenarbeit mit der Organisation Nigérienne des Éducateurs Novateurs ONEN – einer nigrischen Organisation, die innovative Pädagogik fördert – geführt werden, tragen dazu bei, den Zugang und die Qualität der Schulbildung in Niger zu verbessern. Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen 9 und 13 Jahren, die nie zur Schule gegangen sind oder sie zu früh abgebrochen haben, in den Armenvierteln der Hauptstadt Niamey (bis 2021) und den Regionen Tahoua (bis 2018) und Tillabéry.

Das hebt uns von anderen ab

Wir bilden Lehrer*innen aus, um den Unterricht sowohl in Französisch, die offizielle Sprache des Landes, als auch in der lokalen Muttersprache der Schüler zu erteilen, damit sie leichter lernen können.

  • Die Bildungsinhalte werden an die Realitäten und Bedürfnisse der Kinder angepasst.
  • Die Kinder nehmen auch an praktischem Unterricht teil, zum Beispiel im Nähen oder in der Landwirtschaft.
  • Die Schüler*innen der „Schulen der zweiten Chance“ sind erfolgreicher als Schüler*innen an öffentlichen Schulen.

 

Mariama, 11 Jahre alt Schülerin in Niger

Zwei Jahre lang habe ich mich um den Haushalt gekümmert und bin Wasser am Fluss holen gegangen. In meiner ersten Schule wurde nur auf Französisch unterrichtet. Doch hier kann meine Lehrerin mir auf Zarma erklären, was ich auf Französisch nicht verstanden habe.

Die Qualität der Schulbildung verbessern

Verschiedene Faktoren haben Auswirkungen auf die Qualität der Schulbildung in Niger: Die Lehrpersonen beherrschen die Unterrichtsfächer oft nur teilweise oder verfügen über wenig pädagogische Kompetenzen, die Unterrichtsmethoden beruhen auf Auswendiglernen und mechanischem Wiederholen der Kenntnisse, die Anliegen der Gemeinschaft und die lokalen Besonderheiten werden bei der Wahl des Unterrichtsstoffs nicht berücksichtigt. Der Nutzen des Erlernten ist somit für die Kinder, die Eltern und die Gemeinschaft gering.

Im Rahmen unseres Bildungsprogramms in Niger erhalten die Lehrerinnen und Lehrer eine gründliche pädagogische Ausbildung, die es ihnen ermöglicht, die Qualität ihres Unterrichts zu verbessern. Zur Sicherstellung ihres Fortschritts finden jährliche Prüfungen statt und unsere Teams unterstützen sie bei der Erarbeitung innovativer Unterrichtsmaterialien.

Besonders gefördert wird die Einschulung von Mädchen

Der Anteil der Schülerinnen an unseren Schulen beträgt 50%. Deren Eltern verpflichten sich schriftlich, ihre Töchter vier Jahre lang in der Schule zu lassen. So sollen frühe Hochzeiten verhindert werden.

Im Jahr 2010 besuchte eine Journalistin der Sendung Ensemble, die im Schweizer Radio Fernsehen ausgestrahlt wurde, die damals 13-jährige Zeimabou, die eine Schule der zweiten Chance in Niamey besuchte.

Schutz der Schulkinder und Lehrkräfte während der COVID-19-Pandemie

In den Jahren 2020 und 2021 haben wir eng mit unseren Partnern vor Ort zusammengearbeitet, um das nationale Bildungsministerium bestmöglich zu unterstützen im Umgang mit der Pandemie: Wir haben Schutzpakete mit Handwaschvorrichtungen, Seifen, Stoffmasken und Desinfektionsgel an die Schüler/innen der Schulen der zweiten Chance verteilt, damit der sichere Schulbesuch gewährleistet werden kann.

Unser Team kontaktieren

Enfants du Monde
Rue de Varembé 1
1202 Genf
Tel. +41 22 798 88 81
E-Mail: info@edm.ch

Sébastien Blat, Programmbeauftragter Sahel

Finanzielle Partner

Locale Partner

©Tagaza Djibo/Enfants du Monde

Meine Spende Wirkt

Zum Beispiel:

Mit 70 Franken:

Ich biete 8 Kindern in Burkina Faso ein zweisprachiges Schulbuch in Französisch und Mooré (Landessprache) an, damit sie in der Schule besser vorankommen.

Mit 140 Franken:

Ich ermögliche 250 schwangeren Frauen in Bangladesch, sich auf die Geburt ihres Babys und die damit verbundenen Risiken vorzubereiten.

Mit 200 Franken:

Ich finanziere die Weiterbildung im zweisprachigen Unterricht für 10 Lehrer*innen in Guatemala, um die Qualität ihres Unterrichts zu verbessern.

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